Joachim Knorr erkämpft zwei Weltmeisterschaftsmedaillen
Mit zwei Medaillengewinnen kehrten die beiden Starter
des SV Vorwärts Zwickau von den 21.
Senioren-Weltmeisterschaften der Leichtathleten aus Lyon
(Frankreich) überaus erfolgreich zurück.
Mit über 8000 Sportlern aus 114 Ländern fanden die
diesjährigen Welttitelkämpfe eine überragende
Beteiligung. In vier Stadien der französischen knapp 500
000 Einwohner zählenden Metropole, der drittgrößten
Stadt Frankreichs, wurden die Wettkämpfe in den
Altersklassen der 35 – 90 jährigen aus aller Welt
absolviert.
Für Joachim Knorr, erstmals bei den
Weltmeisterschaften in der Altersklasse M75
startberechtigt, gestaltete sich gleich der allererste
Wettkampftag äußerst erfolgreich.
Auf dem Programm stand die Entscheidung Cross Country
über 8km. Obwohl der Start bereits 08:00 Uhr in den
frühen Morgenstunden absolviert wurde, mussten die 21
Starter bereits mit hohen Temperaturen um die 30° C und
einer äußerst anspruchsvollen Strecke kämpfen. Im
Rennverlauf ging schon früh die berühmte „Post" ab.
Bereits in der ersten von vier 2km Runden konnten sich
die beiden späteren Gold – und Silbermedaillengewinner,
Karl-Walter Trümper und Jean Louis Esnault vom übrigen
Feld entscheidend absetzen. Im Kampf um die
Bronzemedaille musste dann allerdings auch der
Ortmannsdorfer kurz vor Beginn der letzten Runde dem
hohen Tempo Tribut zollen.
Im Ziel reichte es für ihn schließlich nach großem
Kampf für einen guten 9.Platz. Mit seiner Zielzeit von
38:26 Minuten trug er dann neben dem Sieger Karl Walter
Trümper und dem weiteren Dortmunder Klemens Wittig als
dritter Deutscher entscheidend dazu bei, dass die
deutsche Mannschaft Vize-Weltmeister in der Teamwertung
werden konnte. Übrigens haargenau in der gleichen
Besetzung, in der man 2012 in Finnland schon einmal
Mannschafts-Weltmeister wurde. Sieger in diesem Jahr
wurde das Gastgeberland, dem die deutsche Auswahl mit 8
Sekunden den Vortritt lassen musste. Das russische Team
konnte klar und sicher auf den dritten Platz verwiesen
werden.
Zwei Tage später traf sich bereits ein Großteil der
Starter zum nächsten Vergleich, diesmal zum 5000m Finale
auf der Bahn. Insgesamt stellten sich 16 Läufer aus 13
Ländern dem Starter. Wie erwartet kam es dann auch so
wie es im Vorfeld zu vermuten war, der haushohe Favorit
Jean Louis Esnault aus Frankreich landete einen
überzeugenden und eindeutigen Start-Ziel Sieg. Das
übrige Starterfeld musste schon nach den ersten 400m
frühzeitig den Franzosen ziehen lassen. Im weiteren
Verlauf des Rennens fand sich dann eine Vierergruppe,
mit Jesus Guzman Vazquez (Mexico), Ingvar Olausson
(Schweden), Keijo Taivassalo (Canada) und Joachim Knorr,
die dann den Kampf um die beiden restlichen Medaillen
aufnahm. Nach einem spannenden Schlussspurt auf der
Zielgerade musste das Zielfoto über die Medaillenvergabe
zu Rate gezogen werden. Mit einer Winzigkeit von 5/100
Sekunden verpasste Jochim, knapp hinter dem Mexicaner,
schließlich die Silbermedaille, wurde aber in einer Zeit
von 22:09,27 Minuten mit Bronze belohnt. Überglücklich
konnte er wenig später voller Stolz seine Medaille im
Rahmen der Siegerehrung in Empfang nehmen.
Für die zweite Vorwärts WM-Starterin Anja Göbel (W45)
liefen die beiden geplanten Starts bedauerlicherweise
nicht voll und ganz nach ihren Wünschen. Bereits mit
einer schmerzhaften Fußverletzung nach Frankreich
angereist, quälte sie sich mehr oder weniger über den
8km-Crosslauf. Mit großen Kampfgeist bewältigte sie
ihren Auftritt und erlief sich in einer Zeit von 36:37
Minuten einen guten 18.Platz im insgesamt 32 Läuferinnen
umfassenden Starterfeld. Sie wurde damit schnellste
deutsche Läuferin. In der Teamwertung reichte es für die
drei Deutschen zu Platz 5.
Tags darauf begab sich Anja auf Grund wieder
auftretender Schmerzen nochmals in ärztliche Behandlung.
Im Ergebnis der Untersuchung rieten ihr die
Sportmediziner von einem weiteren Start über 5000m ab.
Bereits im Vorfeld musste Anett Poller ihren
geplanten Start bei den Weltmeisterschaften, auf Grund
eines Unfalls ebenfalls bedauerlicherweise absagen.
Für die kleine Zwickauer Delegation waren die Tage
der Weltmeisterschaften in Lyon ein großes Erlebnis. Mit
vielen schönen Eindrücken im Gepäck kehrten sie am
vergangenen Samstag nach einer beschwerlichen 11 Stunden
Zugfahrt in die Heimat zurück.
Sportkollege Roland Kluttig (Chemnitzer PSV )
begleitete freundlicherweise kurzfristig die beiden
WM-Starter und übernahm das fach-und sachgerechte
Coaching.
Noch von den Emotionen seiner Auftritte in Frankreich
getragen, stellte Joachim Knorr schon kurz nach seiner
Rückkehr in einem ersten Kommentar nochmals eindeutig
klar, „ohne das Mittun und die Unterstützung seiner
beiden Mitstreiter hätte er niemals die erreichten
Erfolge erzielen können".
Dank gesagt werden muss an dieser Stelle der Stadt
Zwickau, der Gemeinde Mülsen und den weiteren Sponsoren
und Einzelpersonen, die das Unternehmen „WM" für die
Aktiven finanzierbar machten.