Bericht |
18. Europäische Senioren
Leichtathletik-Meisterschaften
Nochmals drei Athleten des SV Vorwärts Zwickau stellten
sich am vergangenen Donnerstag den
Europameisterschaftsentscheidungen über die 5000m im
polnischen Zgorzelec.
Für Joachim Knorr war es in der Altersklasse M70 der
erste Start bei den europäischen Titelkämpfen. Im
Starterfeld der insgesamt 25 Starter bewegte sich
Joachim mit seiner Jahresbestleistung von 20:37,00
Minuten auf dem 11. Platz. Ziel war es beim
Saisonhöhepunkt diese Bestleistung zu unterbieten und
unter die ersten sechs Platzierten zu laufen. Nach
großartiger Renneinteilung konnte er beide Ziele
erreichen. Schon frühzeitig bestimmte der spätere
Europameister Vincent Basista aus der Slovakai das hohe
Anfangstempo und strebte unangefochten einen
Start-Ziel-Sieg entgegen. Die Verfolgung nahmen drei
weitere im Rennen befindliche deutsche Starter auf,
deren Tempo Joachim nicht gewachsen war. Diese
Dreiergruppe baute zwischen Kilometer zwei und vier den
Vorsprung auf unseren Zwickauer auf ca. 70m aus. Zwei
Runden vor dem Ziel nahm das Rennen dann dramatische
Züge an. Der Verfolgergruppe um Joachim und den Russen
Vladimir Sachkov gelang es mit einer schnellen
Schlussrunde nochmals in den Kampf um die
Medaillenvergabe entscheidend einzugreifen. Während sich
Albert Walter völlig erschöpft noch auf den zweiten
Platz behaupten konnte, stürzte der zweite deutsche
Läufer kurz vor der Überquerung des Zielstrichs. Mit
einem tollen Endspurt gelang es Joachim als Vierter das
Ziel in einer neuen persönlichen Bestleistung von
20:25,26 Minuten zu erreichen. Mit 0,46 Sekunden
Rückstand auf den drittplatzierten Russen und 2 Sekunden
Differenz zu Platz 2 ist unser Altmeister äußerst knapp
am Medaillengewinn vorbei geschrammt.
Hans-Walter Wolff sorgte im darauffolgenden Finallauf
über 5000m in der Altersklasse M65 für einen erneuten
Paukenschlag. Das fast Unmögliche traf ein, mit einer
klasse Leistung und einer Spitzenzeit von 18:57,94
Minuten wurde er zum zweiten Mal nach seinem
10000m-Erfolg, Vize-Europameister. Das Läuferfeld der
insgesamt 21 Starter hatte im Kampf um die
Medaillenvergabe fast die gleichen Protagonisten wie im
10000m-Finale. Hinzu zum Favoritenkreis kam nur der
Deutsche Alfred Hermes. Schnelle Angangsrunden trennten
schnell die sogenannte Spreu vom Weizen. Gut erholt vom
schweren 10000m-Lauf bestimmte Hans-Walter auch bei
seinem zweiten Finallauf das Tempo. Hell wach gelang es
ihm bis eine Runde vor dem Ziel alle Tempoverschärfungen
mitzugehen. Dann war es wieder der Spanier Emilio de la
Camara der zum unwiderstehlichen Endspurt blies. Für
Hans-Walter ging es nun darum den zweiten Platz zu
sichern. Und dies meisterte er mit Bravour. Bis eingangs
der Zielgerade konnte er sich nicht vom Deutschen Alfred
Hermes lösen. Die letzten 100m mussten die Entscheidung
bringen. Die allerletzten Körner mobilisierend, gelang
es Hans-Walter 5 Sekunden hinter dem dreifachen
spanischen Europameister seinen zweiten
Vize-Europameistertitel zu erkämpfen. Völlig satt, aber
überwältigt und überglücklich konnte er unmittelbar nach
dem Zieleinlauf die Glückwünsche seiner mitgereisten
Ehefrau Erika und der übrigen Vereinsmitstreiter
entgegen nehmen. Mit seiner Laufzeit von 18:57,94
Minuten verbesserte er seine bisherige
Jahresbestleistung um über 40 Sekunden. Absoluter
Wahnsinn!!! Nur schade, dass die normalerweise nach
jedem Wettkampf folgende Siegerehrung wiederum erst
einen Tag später in Zittau stattfand. Gut nur das Remo
ihm zum zweiten Mal in seinem Ferienhaus in der Nähe von
Zittau Nachtasyl gewähren konnte.
Ziel für Stephan Schlenzig war es, bei seinem ersten
Europameisterschaftsauftritt mit einem couragierten Lauf
eine gute Zeit zu erzielen. Dies gelang ihm dann auch.
In einer Zeit von 18:41,27 Minuten belegte er unter den
insgesamt 29 Startern in der Altersklasse M55 Platz 13
und wurde damit drittbester Deutscher. Nach 3000m führte
er noch eine Verfolgergruppe im Kampf um den siebenten
Platz an. Im weiteren Rennverlauf musste er dann
allerdings seinem hohen Anfangstempo Tribut zollen.
Trotz großen Kampfgeistes wurde er noch auf den
dreizehnten Platz durchgereicht. Stephan erfüllte unter
dem berühmten Strich mit seinem Ergebnis genauso die
Erwartungen des Vereins, wie alle anderen
Europameisterschaftsstarter.
Nochmals im Namen des Vereinsvorstandes herzlichen
Glückwunsch den erfolgreichen Läufern Anja, Hans-Walter,
Joachim und Stephan zu ihren tollen Ergebnissen.
Kerstin, Anja und Remo, die bedauerlicherweise auf Grund
von Verletzungen nicht ins Wettkampfgeschehen eingreifen
konnten, wünschen wir baldige Genesung und eine schnelle
Rückkehr ins Wettkampfgeschehen.
[Dietmar Hallbauer,
26.08.2012]
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